Ferien und trotzdem beschäftigt ;)

Nun sind schon ganze fünf Monate um, damit bleiben uns noch sieben weitere, dies ist eigentlich noch viel, aber irgendwie auch wenig. Ich genieße mein Leben hier in Peru sehr und fühle mich sehr wohl.

Am 31. Dezember 2013 feierten wir alle zusammen mit den Lions-Club Leuten und Freunden auf der Plaza de Armas in Cusco das neue Jahr. Das Spektakel war wunderschön und überwältigend. Das neue Jahr 2014 begann.

Seit Weihnachten haben wir Ferien, die bis Anfang März dauern. Diese freie Zeit haben wir bisher beispielsweise für die Organisation der Universität genutzt. Dort wollen wir ja seit wir hier sind, Deutschunterricht geben. Da jedoch unser Chef vor Ort mit der Uni nicht vorankam, haben Philip und ich die Organisation der Uni selbst in die Hand genommen und waren seitdem schon ungefähr zehn Mal dort. Immer wieder wurde uns gesagt, wir sollen morgen wieder kommen, doch wir blieben dran und konnten dann endlich mit jemandem reden, wodurch wir ein bisschen weiter kamen. Mit unserem Chef Señor Agripino waren wir dann einige Male im Rektorat in Cusco, wo unser Vertrag zwischen diversen anderen Dokumenten wieder auftauchte. Seitdem ist die Arbeit mit der Uni ins Rollen gekommen und wir warten nur noch ab, bis wir die Bestätigung vom Rektorat erhalten. Danach können wir Gespräche mit dem Sprachenzentrum aufnehmen, denen wir ein Konzept von unserem Unterricht vorlegen müssen.

Außerdem wollten wir beide in unserem Dorf Tipón sowie in Huasao "cursos vacacionales", also Ferienkurse, in Englisch anbieten und waren bei der municipalidad (Rathaus) in Oropesa, da wir einen Unterrichtsraum brauchten. Wir sprachen mit einer Frau dort, die begeistert war und sich bei uns melden wollte, was jedoch leider nicht geschah. Da wir im Januar unser Zwischenseminar hatten und im Februar reisen werden, blieb damit nicht genug Zeit für Ferienkurse, weshalb wir zumindest eine Abendschule ab März realisieren wollen. Daher waren wir beide heute wieder da und wurden wieder gebeten im März wiederzukommen. Man merkt, hier in Peru, braucht alles Zeit ...

Weiterhin hatten wir die Idee, durch den Verkauf von Sachen (wir wussten selbst noch nicht was) Geld für zukünftige Projekte einzunehmen. Unser Chef Señor Agripino schlug uns jedoch vor, Reisen, wie beispielsweise zu Machu Picchu, von einem Freund von ihm, der als "Tour Operator" arbeitet, Leuten zu empfehlen, die wir kennen - wenn die Leute dann die Reisen von diesem Tour Operator kaufen, erhalten wir dann die Hälfte des Gewinns für unsere Projekte. Seitdem versuchen wir Freunden diese Reisen zu empfehlen, da sie damit ja auch einen guten Zweck unterstützten. So haben auch schon zwei Freunde von der Mitbewohnerin der Mädchen den "Inka Jungle Trail" bei unserem Tour Operator gebucht, wovon wir ungefähr 30 $ für unsere Projekte bekommen.

Zudem hatten wir vom Montag, den 20.1. bis zum Freitag, den 24.1. unser Zwischenseminar mit Herrn Hahl, der dafür aus Deutschland hierher kam. Bei diesem Seminar besprachen wir, wie bisher alles gelaufen ist, welche Probleme es gab, was für Wünsche wir für die Zukunft haben und ob und wie das Projekt weitergehen soll. So sprachen wir auch mit dem Lehrer aus Patabamba, besuchten die Schule in Lucre, wo wir mit der Schulleiterin Manuela über unsere Arbeit sprachen, redeten mit unserem Chef Señor Agripino über die bisherige Arbeit und besuchten unsere Gastfamilie hier in Tipón. Auf Herrn Hahls Fragen gab unsere Gastmutter schöne Antworten, so sah sie keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, sondern sagte, wir seien gleich, auch erklärte sie nächstes Jahr wieder Freiwillige aufnehmen zu können und, dass sie sehr traurig sein wird, wenn wir gehen werden, wo ihr dann auch gleich die Tränen kamen. Ich bin sehr froh, in dieser Gastfamilie gelandet zu sein.

Weiterhin haben Sarah, Philip und ich an drei Tagen "La Balanza" bei ihrer Arbeit begleitet. Dies ist ein Verein aus Deutschland, der in den Dörfern in der Nähe von Cusco Entwicklungshilfe leistet. So waren wir mit im Dorf Quiñer, das ein bis zwei Stunden von Cusco entfernt ist. Dort hat dieser Verein durch Spendengelder sowie durch das Verkaufen von Artesanías in Deutschland ein Gemeindezentrum mitfinanziert. Wir verteilten an diesem Tag Obst sowie Hygieneartikel an die Menschen im Dorf. Ein größeres Dorf in der Nähe namens Huankarani war für uns aufgrund der Schulen von höherem Interesse. Am zweiten Tag fuhren wir mit zu dem Dorf Tamborpujio, das sehr abgelegen von Cusco ist. Aus beiden Dörfern besorgten wir uns die Telefonnummer von wichtigen Kontaktpersonen, da wir daran dachten, nächstes Jahr Freiwillige dahin zu schicken. Die Dorfbewohner waren daran interessiert. Am dritten Tag gingen wir mit zu einem Treffpunkt im Zentrum von Cusco, wo Straßenkinder sich nachmittags aufhalten können. Dort spielten wir mit diesen. Ich denke, dass wir mit "La Balanza" vielleicht zusammenarbeiten könnten. Dadurch habe ich einen tieferen Einblick in die Entwicklungshilfe bekommen und verstanden, wie schwierig es ist, den Menschen zu helfen, sodass sie aus ihrem ständigen Kreislauf mit der Feldarbeit ausbrechen können.

Außerdem hatten wir mit Señor Agripino eine Familie in Lucre für die Mädchen besucht, wo wir sehr freundlich aufgenommen wurden. Da diese jedoch in unterschiedlichen Familien leben möchten, sind wir nach wie vor auf der Suche nach weiteren.

Mit den Lions-Club Leuten machen wir auch oft was zusammen. So bin ich zum Beispiel fast immer bei deren sesiones (Sitzungen) dabei, bei denen sie besprechen, was sie machen werden. Und nach drei Monaten kann ich sogar selbst Leo werden :D. Auch bei der Aktion mit den Hunden waren wir dabei, als sie auf dem Wanchaq-Platz einen Stand hatten, auf dem sie Leute gesucht haben, die die Hunde und Katzen adoptieren wollen. Doch auch in der Freizeit unternehmen wir mal was gemeinsam. So waren Philip und ich an einem Tag mit Ingrith, Diego und Angie in der Zona X, einem Berg mit natürlichen Höhlen. Und an einem Wochenende waren wir alle mit einigen Lions-Club Leuten in Abancay, das vier Stunden von Cusco entfernt ist, wo Aleksandro, der Präsident des Clubs, ein Haus hat. Dort sind wir auf den Berg Ampay im gleichnamigen Nationalpark gewandert und haben Rafting gemacht, was sehr viel Spaß gemacht hat. Einem Guide im Kajak wäre fast etwas passiert, da dieser lange Zeit umgekippt war, jedoch konnte dieser zum Glück noch gerettet werden.

Mit Erika, einer Freundin, die im Tourismus arbeitet und daher viel Ahnung von der Geschichte der Inkas hat, haben wir an einem Tag auch Inka-Ruinen in Cusco besichtigt, die sonst niemand besucht.

In den letzten Tagen im Januar gab's zudem auch viele Geburtstage, weshalb es viel zu feiern gab. Für Ingrith, Jenny, Andreas sowie Janine begann ein neues Lebensjahr :D.

Zudem ist mein Paket Anfang Januar endlich nach einem ganzen Monat angekommen :) Noch mal vielen Dank an meine Familie! Ich habe mich sehr gefreut!

Diese Woche beginnt unsere Reise durch ganz Peru, wovon ihr im nächsten Blogeintrag mehr erfahren werdet. Ich freue mich schon wahnsinnig darauf!

Liebe Grüße aus Peru

Hakar Malka

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