Fr

18

Apr

2014

Reisebericht! - Cusco, te amo!

Liebe Blogleser,


der Reisebericht ist endlich da! Tut mir erstmal leid, dass dies solange gedauert hat, jedoch waren wir aufgrund des Schulbeginns sehr beschäftigt. Nun viel Spaß beim Lesen und Bestaunen ;)

Unsere Rundreise durch Peru

Nun ist mit dem Ende unserer Rundreise durch Peru auch die Hälfte unseres Jahres hier um.

Anfang Februar begann unsere Reise, auf die wir schon so lange mit großer Vorfreude warteten. Die wichtigsten Orte in Peru wollten wir erkunden. Ein Freund von Janine namens Joschka war aus Deutschland angereist und machte mit uns die gesamte Reise. Wir alle waren gespannt, was auf uns zukam und konnten es gar nicht mehr erwarten.

Inseln im Titicacasee

Unsere erste Etappe führte auf die Inseln im Titicacasee. Dieser geheimnisvolle See ist mit einer Fläche von 8562 km² (fast 13 Mal größer als der Bodensee) und 3810 m über dem Meer der höchstgelegene schiffbare See der Erde.  Als erstes ging es auf die schwimmenden Schilfinseln der Uro-Nachfahren. Das Volk der echten Uro ist heute ausgestorben, obwohl ihre Nachfahren versuchen, die Uro-Kultur zu erhalten. Die Uro galten als das wildeste Volk im Inkareich. Die Inka konnten die Uro nie unterwerfen, da sie sich bei Auseinander­setzungen immer auf ihre Schilfinseln im Titicacasee zurückziehen konnten. Die heutigen Inselbewohner sind als Mestizen Nachfahren der Aymara und Quechua und leben fast durchweg vom Tourismus. Deren sogenannte Totora-Inseln werden aus verschnürten Schilf­rohr­­bündeln gebaut. So wurde uns auch erklärt, dass diese immer wieder ausgewechselt und erneuert werden, da sie sich mit der Zeit mit Wasser vollsaugen, schwerer werden und zu sinken drohen. Auch hatten wir die Gelegenheit, mit einer Mutter über deren Leben auf den Inseln zu reden. Danach ging es weiter auf die Insel Amantaní, auf der ca. 4500 Menschen in acht Dörfern leben. Am Nachmittag wanderten wir zum Gipfel der Insel, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Hier hatten wir eine tolle Aussicht auf den Titicacasee. Auf der Insel verbrachten wir eine Nacht in einer Familie. Am Abend gab es noch ein heftiges Gewitter, weshalb die Inselbewohner Feuerwerk in die Luft schossen, da sie der Meinung sind, dadurch das Gewitter vertreiben zu können. Am Tag darauf führte unsere Tour auf die Insel Taquile, auf der heute etwa 1600 Menschen leben. Am bekanntesten ist die Insel für ihre strickenden Männer, deren Arbeiten sehr schön sind. Nachdem wir ein bisschen auf der Insel wanderten, endete unsere Tour auch und so kehrten wir nach Puno zurück.

Puno

Am Hafen holten uns die Lions-Leute aus Cusco und Puno ab, mit denen wir die nächsten drei Tage in Puno verbrachten. Puno gilt als die “Folklore-Hauptstadt” Perus, die berühmt für farbenprächtige Volks- und Tanzfeste sowie für die ausgelassene Diablada (Teufelsmasken-Tanz) ist. Dort fand vom 2. – 15. Februar das wichtigste Festereignis in Puno und um den Titicacasee statt, nämlich die „Fiesta de la Virgen de la Candelaria“ mit der Diablada. Die Farbenpracht, die uns dort präsentiert wurde, lässt sich am besten anhand der Fotos verfolgen. An einem Tag unternahmen Philip und ich mit den Lions-Leuten auch einen Ausflug in die Stadt Lampa, wo wir uns die Katakomben unter der berühmten Kirche anschauten. Unseren letzten Tag in Puno, der als der Höhepunkt des Karnevals­umzugs galt, genossen wir noch mit den Lions-Leuten und bestaunten die unterschiedlichen Tanzgruppen. Danach ging unsere Reise weiter nach Arequipa.

Arequipa

Arequipa ist mit knapp 1,3 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt Perus und stellt das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des südlichen Perus dar. Beherrscht wird die Stadt vom 5821 m hohen Vulkan Misti, dem 6057 m hohen Chanchani und dem kleineren Pichu Pichu (5664 m). Durch die Nähe aktiver Vulkane werden in Arequipa täglich bis zu zwölf Erdbeben unterschiedlichster Stärke registriert. Das Klima in Arequipa ist ganzjährig mild. Mit mehr als 300 Sonnentagen und einem nahezu ganzjährig blauen Himmel wird Arequipa als „Stadt des ewigen Frühlings“ apostrophiert. Arequipa hat mir sehr gut gefallen. Die Stadt sah wie eine europäische aus und erinnerte mich sehr an Barcelona, vor allem die Plaza mit den Tauben, den Palmen sowie den Gebäuden. Die Stadt hatte eine sehr schöne Atmosphäre und war von einem südlichen Flair geprägt. Wir schauten uns den wunderschönen Plaza de Armas, den ruhigen Plaza de Yanahuara sowie den Plaza España an. Zudem besichtigen wir das Kloster Santa Catalina, welches als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke aus der Kolonialzeit gilt. Im Jahre 1579 wurde das Kloster gegründet, in das Nonnen verschiedenster Abstammung eintreten sollten. Seitdem traten Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten in das Kloster ein, um als Nonnen zu dienen, die nie mehr nach Hause zurückkehrten. Doch was sich hinter den hohen Mauern des Klosters ab­spielte, blieb der Öffentlichkeit knapp 400 Jahre lang verborgen. 1953 wurden Teile des Klosters durch ein Erdbeben zerstört, aber erst 1970 öffneten sich die Klostertore das erste Mal für die Öffentlichkeit. Da das Kloster fast 400 Jahre von der Außenwelt abgeschnitten war, hatte sich „Eine Stadt in der Stadt" entwickelt, in der die Zeit 1579 stehen geblieben zu sein schien, sieht man einmal von den Zerstörungen durch die Erdbeben ab.

Colca-Canyon

Da wir in Arequipa waren, wollten wir uns den Colca-Canyon ganz klar nicht entgehen lassen. Diese Schlucht ist noch gewaltiger als der Grand Canyon in den USA. So nahmen wir an einer dreitägigen Wandertour teil. Morgens um drei Uhr wurden wir abgeholt und fuhren einige Stunden bis zum Aussichtspunkt Cruz del Cóndor, wo wir Kondore, die Könige der Anden, sehen konnten. Weiter ging's zum Aussichtspunkt San Miguel, wo unsere Wanderung begann. Sieben Kilometer wanderten wir 1000 Höhenmeter herunter zum Dorf San Juan de Chuccho. Dort konnten wir uns den restlichen Tag ausruhen. Am nächsten Tag wanderten wir durch zwei Dörfer, Wege herunter und wieder hoch und kamen am Ende in der Oase Sangalle an, wo es sehr schön war. Wir pflückten uns Obst wie Avocados und Orangen von Bäumen ab und ruhten uns für den letzten, anstrengendsten Tag aus. An diesem letzten Tag sollte es 1000 Höhenmeter hoch gehen und es bestand die Möglichkeit, mit einem Maultier hochzureiten, was einige von uns zunächst in Erwägung zogen, jedoch nahmen wir es alle letztendlich auf uns, am dritten Tag hochzuwandern. Morgens um fünf Uhr ging die Wanderung in der Dunkelheit los und sie war einfacher als ich dachte, denn wir wanderten nicht so wie in den letzten Tagen in der knallenden Sonne. Nach drei Stunden und 20 Minuten war Cabanaconde erreicht und wir waren alle stolz auf uns. Nach weiteren 30 Minuten wandern zum Plaza frühstückten wir und wurden von unserem Bus abgeholt, der uns zurück nach Arequipa brachte. Auf dem Weg dahin gab es noch Stops, um z.B. noch Vulkane oder Lamas anzuschauen, jedoch waren wir so müde, dass wir uns dies nicht mehr antun wollten. Unser Aufenthalt in Arequipa ging somit zu Ende und weiter ging die Reise nach Nasca, wo die berühmten Nasca-Linien schon auf uns warteten.

Nasca

Mit den Nasca-Linien sind riesige Scharrbilder (Geoglyphen) in der Wüste bei Nasca gemeint. Die Nasca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² schnurgerade, bis zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige Flächen sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern, z. B. Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen. Die Bedeutung der mysteriösen Erdzeichen liegt im Dunkeln: Urheber war ein präkolumbisches Küstenvolk, das ca. 200 Jahre v. Chr. lebte und das heute „Nasca" genannt wird. Die Darstellungen stellen vermutlich das astronomische Wissen dieses technisch wie auch künstlerisch talentierten Volkes dar. Da die Bodenmarkierungen am besten aus der Luft erkannt werden können, unternahmen wir einen Rundflug über die Nasca-Linien, der sich auch lohnte. Auf den Fotos kann man die ganzen Tierfiguren sehen, wovon der Affe mein Favorit war.

Huacachina-Oase

Nächste Etappe unserer Reise war die exotische Huacachina-Oase mit einer kleinen Lagune nahe Ica, die inmitten hoher Sanddünen liegt. Dort machten wir eine ener­gie­­volle Buggy-Tour, die sehr viel Spaß machte. Dass sie nichts für Nerven­schwache ist, wie im Reiseführer steht, bekamen wir zu spüren. Zwischendurch hielten wir immer mal an, um Sand­boar­ding zu machen, was auch echt cool war.

Islas Ballestas

Von der Oase aus machten wir auch einen Ausflug über die Halbinsel Paracas zu den Islas Ballestas. Mit einem Motorboot ging der Ausflug los, als erstes sahen wir den riesigen, als "El Candelabro" bezeichneten Dreizack im Wüstensand. Ich genoss die Bootsfahrt sehr und langsam näherten wir uns den Islas Ballestas, einer wild zerklüfteten Inselgruppe mit Klippen und ungewöhnlich geformten Felsen. Wir sahen sehr viele Seevögel und heulende Seelöwen, aber leider nur einen Pinguin, weshalb wir schon enttäuscht waren, denn wir hatten uns sehr auf die Pinguine gefreut. Wir kehrten zur Huacachina-Oase zurück und genossen die letzten Momente dort, denn für Philip und mich ging es schon weiter. Wir durchquerten Lima, da wir uns zum Schluss auf dem Rückweg die Hauptstadt anschauen wollten, und fuhren nach Chimbote.

Chimbote

In Chimbote gibt es außer einen der wenigen natürlichen Häfen Perus an einer schönen Bucht nichts weiter zu sehen, weshalb ein Aufenthalt in Chimbote nicht empfehlenswert ist. Jedoch wollte ich dort die Familie von Miluska, einer peruanischen Freundin aus Deutsch­land, besuchen. Wir kamen an und ihre Mutter wartete am Busterminal schon mit Essen auf uns. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen, schauten uns gemeinsam ein bisschen die Stadt an und besuchten auch die restliche Familie. Ihre Mutter kochte uns sogar unser Lieblingsessen, „Ají de Gallina". Es war schön die Familie zu besuchen und nach einem Tag ging es schon weiter nach Trujillo.

Trujillo

Trujillo ist mit 750.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Perus. Das Tal des Río Moche, in dem Trujillo liegt, wurde um 100 n. Chr. von den Mochica (oder Moche) bewohnt. Bekannt wurden diese vor allem durch ihre Darstellungen auf Keramiken, die Details aus Alltag, Landwirtschaft, Religion und Erotik zeigen, aber auch durch feinste Goldschmiedearbeiten, durch kunstvolle Figuren in Vasenform oder durch ihre Kenntnisse der hydraulischen Techniken, die bei ihren Bewässerungssystemen zum Einsatz kamen. Sie schufen gewaltige Bauwerke, z.B. die Sonnen- und Mondpyramide in der Nähe Trujillos. Diese Pyramiden der Mochica, „Huaca del Sol" und „Huaca de la Luna", besichtigen wir natürlich auch. Die Sonnen- und Mondpyramide sind die größten präkolumbischen Heiligtümer Südamerikas und bestehen aus Millionen von Adobe-Ziegeln. Es arbeiteten sicherlich Abertausende von Menschen an ihrer Fertigstellung. Die Mochica wurden um 1000 n. Chr. von den Chimú abgelöst, die ca. 1000 - 1450 n. Chr. ein gewaltiges Küstenreich beherrschten. Deren Hauptstadt war Chan Chan. Reste dieser Adobe-(Lehmziegel)stätte besichtigten wir im Norden Trujillos. Chan Chan dehnte sich auf rund 20 km2, war teilweise von einer Adobemauer umgeben und beherbergte in ihrer Blütezeit im 13. und 14. Jahrhundert schätzungsweise 50.000 bis 80.000 Einwohner. Sie war in ihrer Zeit nicht nur die größte Stadt ganz Südamerikas, sondern wahrscheinlich der ganzen Welt. Es gab und gibt keine größere Stadtanlage, die nur aus Lehmziegeln errichtet wurde. Außerdem besuchten wir das Museo de Sitio Chan Chan, welches eine gute Übersicht über Leben und Kultur der Chimú gibt. In Trujillo übernachteten wir im beliebten Ferienort Huanchaco, wo es die bekannten „Caballitos de Totora" (Schilfrohrpferdchen) zu sehen gibt. Nach Trujillo ging unsere Reise weiter nach Chiclayo.

Chiclayo

Von Chiclayo aus besuchten wir das berühmte „Museo Tumbas Reales de Sipán" (Museum der Königsgräber von Sipán), das im etwa 12 km entfernten Lambayeque liegt. Dieses Museum ist eines der beeindruckendsten und best aufbereiteten Museen Perus, das Grabfunde von Sipán und des Herrschers von Sipán ausstellt, welcher ein Mochica-Herrscher war. Das 2002 eingeweihte Museum besteht aus drei Stockwerken und enthält Fundstücke aus den Gräbern sowie eine Nachbildung der Grabstätte mit Informationen über den Ablauf der Ausgrabungen. In dem Museum war es nicht erlaubt, Fotos zu machen. Außerdem besuchten wir den Mercado Modelo, wo es unzählige Verkaufsbuden mit exotischen Früchten, Gewürzen, Lebensmitteln, Handwerksprodukten und Textilien gibt. Daneben befindet sich der Mercado de Hierbas (Kräutermarkt), auch Mercado de Brujos (Hexenmarkt) genannt, wo es laut Reiseführer die traditionelle Volksmedizin mit Kräutern, Salben und Wundermittel gegen allerlei Gebrechen und Krankheiten geben sollte. Jedoch stellten wir fest, dass die Leute uns nur die Drogen Ayawaska und San Pedro verkaufen wollten. Die Reise ging über Piura weiter nach Máncora, wo wir uns schon auf den beliebten Strand freuten.

Máncora

Máncora ist ein Fischerdorf und gefällt durch seine herrlichen Sandstrände, die vielleicht schönsten Nordperus. In dem traumhaften Ort, der auch als die peruanische Karibik bekannt ist, ist Surfen aufgrund der guten Wellen sehr beliebt, weshalb ich das dann auch gleich tat. Das hat sehr viel Spaß gemacht und es sind auch sehr gute Fotos dabei entstanden. Dass Wasser und Strom zeitweise knapp werden in dem Ort, wie im Reiseführer gewarnt wird, haben wir zu spüren bekommen. Am Strand von Máncora konnten wir uns sehr schön entspannen und danach ging unsere Reise weiter zu unserem letzten Ziel, nämlich Lima.

Lima

Lima ist sowohl die Haupt- als auch größte Stadt Perus und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum von Peru mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern. Von Lima hatten wir bisher immer nur gehört, dass es „feo“, also hässlich sei, jedoch hat Lima auch wunder­schöne Bezirke. So waren wir in Miraflores, einem sehr modernen und reichen Stadtviertel. Dort befindet sich auch das beliebte Einkaufszentrum Larcomar. Der Bezirk Barranco, der auch zu den schönsten Gegenden Limas gehört, hat mir am besten gefallen, da er etwas Altes an sich hat. Zudem gefiel mir der majestätische Plaza de Armas sehr. Den Plaza de San Martin besuchten wir auch. Im Springbrunnenpark, der sich im Parque de la Reserva befindet, wurde uns ein eindrucksvolles Schauspiel bunt ausgestrahlter Wasserfontänen und Lasershows, choreographiert im Rhythmus von Musikklassikern und Evergreens, präsentiert, das einfach überwältigend war. Das Spektakel im Wasserpark hatte meine Erwartungen übertroffen. Meinen Geburtstag am ersten März feierten wir auch zusammen in Lima. Wir aßen zunächst lecker in der „Calle de las pizzas“, feierten dann schön und wie sich das hier auf einem peruanischen Geburtstag gehört, bekam ich auch eine Torte ins Gesicht. Dann neigte sich unsere Reise auch dem Ende zu und wir mussten den Rückweg nach Cusco antreten.

In den letzten Tagen unserer Reise hatte ich auch Cusco vermisst und war zum Schluss sehr froh darüber, wieder zu Hause zu sein und dass unsere Reise so glatt lief und wir ohne Probleme wieder zurückkehren konnten, denn dies ist nicht selbstverständlich, wenn man für längere Zeit durch ein Entwicklungsland wie Peru reist. Am besten hatten mir Arequipa sowie die Huacachina-Oase gefallen, jedoch kann ich jetzt sagen, dass ich Cusco am schönsten von ganz Peru finde, denn diese historisch sowie kulturell sehr interessante Stadt ist, so wie man hier sagt, einfach magisch!

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Mo

17

Feb

2014

Wunderschöne Reise durch ein wunderschönes Land!

Wir sind schon fast am Ende unserer Reise angelangt und sind jetzt schon in Chimbote. Nach der Farbenpracht beim Karneval in Puno, wanderten wir drei Tage lang im Colca-Cañon in Arequipa. In Nazca flogen wir über die Nazca-Linien, deren Bedeutung bis heute noch nicht geklärt ist. Nahe Ica genossen wir unseren Aufenthalt in der exotischen Huacachina-Oase, in der wir Sandboarding sowie einen Ausflug zur Paracas- bzw. Ballestas-Insel machten. Danach durchquerten wir Lima und Philip und ich besuchen im Moment in Chimbote die liebenswerte Familie von Miluska, einer peruanischen Freundin aus Deutschland. Heute geht's weiter nach Huanchaco, das in Trujillo liegt. Nachdem wir in Chiclayo waren, führt unsere Reise an den beliebten Strand in Mancora. Danach wollen wir die letzten Tage in Lima verbringen. Anfang März könnt ihr euch auf einen kompletten Reisebericht mit einer Menge von Fotos sowie auch Videos freuen!

Zu meinem Geburtstag am 1. März wünsche ich mir von meiner Familie sowie Freunden Videobotschaften - ladet diese in die Dropbox und schickt sie mir! Ich freue mich! Falls ihr meine Mail nicht habt, könnt ihr auch unter dem Tab "Kontakt" mir eine Nachricht senden ;)

Liebe Grüße aus dem Norden Perus

Hakar Malka

 

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So

09

Feb

2014

Unsere Reise durch Peru beginnt :)

Die erste Etappe unserer Reise führt auf die Inseln im Titicacasee. So geht's zuert auf die Schilfinseln der Uro-Nachfahren und danach auf die Inseln Amantani sowie Taquile. Dort werden wir eine klasse Aussicht auf den Titicacasee haben - der mit 3810 m über dem Meer der höchstgelegene schiffbare See der Welt ist.

 

Danach geht´s zur "Folklore-Hauptstadt" Perus, die berühmt für farbenprächtige Volks- und Tanzfeste sowie für die ausgelassene Diablada ist. Hiermit ist die Stadt Puno gemeint. Dort findet vom 2.- 15. Februar das wichtigste Festereignis in Puno und um den Titicacasee statt, nämlich die "Fiesta de la Virgin de la Candelaria" mit der Diablada (Teufelsmasken-Tanz).

 

Folgende Route streben wir an:

A - Cusco

B - Puno (vorher auf die Inseln im Titicacasee)

C - Arequipa

D - Nazca

E - Huacachina-Oase in Ica

F - Chimbote

G - Trujillo

H - Chiclayo

I - Mancora

J - Lima

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Mi

05

Feb

2014

Ferien und trotzdem beschäftigt ;)

Nun sind schon ganze fünf Monate um, damit bleiben uns noch sieben weitere, dies ist eigentlich noch viel, aber irgendwie auch wenig. Ich genieße mein Leben hier in Peru sehr und fühle mich sehr wohl.

Am 31. Dezember 2013 feierten wir alle zusammen mit den Lions-Club Leuten und Freunden auf der Plaza de Armas in Cusco das neue Jahr. Das Spektakel war wunderschön und überwältigend. Das neue Jahr 2014 begann.

Seit Weihnachten haben wir Ferien, die bis Anfang März dauern. Diese freie Zeit haben wir bisher beispielsweise für die Organisation der Universität genutzt. Dort wollen wir ja seit wir hier sind, Deutschunterricht geben. Da jedoch unser Chef vor Ort mit der Uni nicht vorankam, haben Philip und ich die Organisation der Uni selbst in die Hand genommen und waren seitdem schon ungefähr zehn Mal dort. Immer wieder wurde uns gesagt, wir sollen morgen wieder kommen, doch wir blieben dran und konnten dann endlich mit jemandem reden, wodurch wir ein bisschen weiter kamen. Mit unserem Chef Señor Agripino waren wir dann einige Male im Rektorat in Cusco, wo unser Vertrag zwischen diversen anderen Dokumenten wieder auftauchte. Seitdem ist die Arbeit mit der Uni ins Rollen gekommen und wir warten nur noch ab, bis wir die Bestätigung vom Rektorat erhalten. Danach können wir Gespräche mit dem Sprachenzentrum aufnehmen, denen wir ein Konzept von unserem Unterricht vorlegen müssen.

Außerdem wollten wir beide in unserem Dorf Tipón sowie in Huasao "cursos vacacionales", also Ferienkurse, in Englisch anbieten und waren bei der municipalidad (Rathaus) in Oropesa, da wir einen Unterrichtsraum brauchten. Wir sprachen mit einer Frau dort, die begeistert war und sich bei uns melden wollte, was jedoch leider nicht geschah. Da wir im Januar unser Zwischenseminar hatten und im Februar reisen werden, blieb damit nicht genug Zeit für Ferienkurse, weshalb wir zumindest eine Abendschule ab März realisieren wollen. Daher waren wir beide heute wieder da und wurden wieder gebeten im März wiederzukommen. Man merkt, hier in Peru, braucht alles Zeit ...

Weiterhin hatten wir die Idee, durch den Verkauf von Sachen (wir wussten selbst noch nicht was) Geld für zukünftige Projekte einzunehmen. Unser Chef Señor Agripino schlug uns jedoch vor, Reisen, wie beispielsweise zu Machu Picchu, von einem Freund von ihm, der als "Tour Operator" arbeitet, Leuten zu empfehlen, die wir kennen - wenn die Leute dann die Reisen von diesem Tour Operator kaufen, erhalten wir dann die Hälfte des Gewinns für unsere Projekte. Seitdem versuchen wir Freunden diese Reisen zu empfehlen, da sie damit ja auch einen guten Zweck unterstützten. So haben auch schon zwei Freunde von der Mitbewohnerin der Mädchen den "Inka Jungle Trail" bei unserem Tour Operator gebucht, wovon wir ungefähr 30 $ für unsere Projekte bekommen.

Zudem hatten wir vom Montag, den 20.1. bis zum Freitag, den 24.1. unser Zwischenseminar mit Herrn Hahl, der dafür aus Deutschland hierher kam. Bei diesem Seminar besprachen wir, wie bisher alles gelaufen ist, welche Probleme es gab, was für Wünsche wir für die Zukunft haben und ob und wie das Projekt weitergehen soll. So sprachen wir auch mit dem Lehrer aus Patabamba, besuchten die Schule in Lucre, wo wir mit der Schulleiterin Manuela über unsere Arbeit sprachen, redeten mit unserem Chef Señor Agripino über die bisherige Arbeit und besuchten unsere Gastfamilie hier in Tipón. Auf Herrn Hahls Fragen gab unsere Gastmutter schöne Antworten, so sah sie keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, sondern sagte, wir seien gleich, auch erklärte sie nächstes Jahr wieder Freiwillige aufnehmen zu können und, dass sie sehr traurig sein wird, wenn wir gehen werden, wo ihr dann auch gleich die Tränen kamen. Ich bin sehr froh, in dieser Gastfamilie gelandet zu sein.

Weiterhin haben Sarah, Philip und ich an drei Tagen "La Balanza" bei ihrer Arbeit begleitet. Dies ist ein Verein aus Deutschland, der in den Dörfern in der Nähe von Cusco Entwicklungshilfe leistet. So waren wir mit im Dorf Quiñer, das ein bis zwei Stunden von Cusco entfernt ist. Dort hat dieser Verein durch Spendengelder sowie durch das Verkaufen von Artesanías in Deutschland ein Gemeindezentrum mitfinanziert. Wir verteilten an diesem Tag Obst sowie Hygieneartikel an die Menschen im Dorf. Ein größeres Dorf in der Nähe namens Huankarani war für uns aufgrund der Schulen von höherem Interesse. Am zweiten Tag fuhren wir mit zu dem Dorf Tamborpujio, das sehr abgelegen von Cusco ist. Aus beiden Dörfern besorgten wir uns die Telefonnummer von wichtigen Kontaktpersonen, da wir daran dachten, nächstes Jahr Freiwillige dahin zu schicken. Die Dorfbewohner waren daran interessiert. Am dritten Tag gingen wir mit zu einem Treffpunkt im Zentrum von Cusco, wo Straßenkinder sich nachmittags aufhalten können. Dort spielten wir mit diesen. Ich denke, dass wir mit "La Balanza" vielleicht zusammenarbeiten könnten. Dadurch habe ich einen tieferen Einblick in die Entwicklungshilfe bekommen und verstanden, wie schwierig es ist, den Menschen zu helfen, sodass sie aus ihrem ständigen Kreislauf mit der Feldarbeit ausbrechen können.

Außerdem hatten wir mit Señor Agripino eine Familie in Lucre für die Mädchen besucht, wo wir sehr freundlich aufgenommen wurden. Da diese jedoch in unterschiedlichen Familien leben möchten, sind wir nach wie vor auf der Suche nach weiteren.

Mit den Lions-Club Leuten machen wir auch oft was zusammen. So bin ich zum Beispiel fast immer bei deren sesiones (Sitzungen) dabei, bei denen sie besprechen, was sie machen werden. Und nach drei Monaten kann ich sogar selbst Leo werden :D. Auch bei der Aktion mit den Hunden waren wir dabei, als sie auf dem Wanchaq-Platz einen Stand hatten, auf dem sie Leute gesucht haben, die die Hunde und Katzen adoptieren wollen. Doch auch in der Freizeit unternehmen wir mal was gemeinsam. So waren Philip und ich an einem Tag mit Ingrith, Diego und Angie in der Zona X, einem Berg mit natürlichen Höhlen. Und an einem Wochenende waren wir alle mit einigen Lions-Club Leuten in Abancay, das vier Stunden von Cusco entfernt ist, wo Aleksandro, der Präsident des Clubs, ein Haus hat. Dort sind wir auf den Berg Ampay im gleichnamigen Nationalpark gewandert und haben Rafting gemacht, was sehr viel Spaß gemacht hat. Einem Guide im Kajak wäre fast etwas passiert, da dieser lange Zeit umgekippt war, jedoch konnte dieser zum Glück noch gerettet werden.

Mit Erika, einer Freundin, die im Tourismus arbeitet und daher viel Ahnung von der Geschichte der Inkas hat, haben wir an einem Tag auch Inka-Ruinen in Cusco besichtigt, die sonst niemand besucht.

In den letzten Tagen im Januar gab's zudem auch viele Geburtstage, weshalb es viel zu feiern gab. Für Ingrith, Jenny, Andreas sowie Janine begann ein neues Lebensjahr :D.

Zudem ist mein Paket Anfang Januar endlich nach einem ganzen Monat angekommen :) Noch mal vielen Dank an meine Familie! Ich habe mich sehr gefreut!

Diese Woche beginnt unsere Reise durch ganz Peru, wovon ihr im nächsten Blogeintrag mehr erfahren werdet. Ich freue mich schon wahnsinnig darauf!

Liebe Grüße aus Peru

Hakar Malka

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Di

31

Dez

2013

Un próspero año nuevo euch allen!!!

Hola an alle, die in Deutschland schon Neujahr haben,

 

bei uns dauert es noch ein paar Stunden bis 2014 beginnt. Hier haben alle ihre Wäsche und Decken in den letzten Tage vor Neujahr gewaschen, da das Jahr neu beginnt, und so haben auch wir unsere Sachen gewaschen! Zudem kleidet man sich in einer Farbe zu Neujahr ein. Bei mir wird’s wahrscheinlich schwarz sein. Außerdem hatte unsere Gastmutter erzählt, dass man zu Mitternacht zwölf Trauben isst und sich für jede etwas wünschen kann. Wir werden uns heute Abend mit den Leuten vom Lions-Club im Zentrum von Cusco treffen und das neue Jahr 2014 zelebrieren ;)

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr (un próspero año nuevo!) sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014! Auch wünsch ich euch, dass das Jahr 2014 euch viel Gesundheit, Liebe, Freude und Erfolg bringt! Mögen all eure Ziele in Erfüllung gehen!

 

Liebe Grüße aus Peru

Hakar Malka

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So

29

Dez

2013

Las vacaciones han empezado! / Die Ferien haben begonnen!

Hallo liebe Freunde,

auch wenn ich seit einem Monat nichts mehr geschrieben habe, lebe ich immer noch ;). Es sind nun schon 4 Monate um, also ein Drittel unserer Zeit hier - das ist mega viel! Ich kann mich jetzt noch daran erinnern, als ich mich zu Hause immer vorm Kamin im Internet über die Möglichkeiten eines Auslandsjahrs informierte und meine Mutter jedes Mal wieder skeptisch war. Dass die Zeit hier für uns so schnell vergeht, zeigt ja einfach, dass es uns gefällt und wir es genießen.

In den Schulen unterrichteten wir weiterhin. Die Arbeit gefällt mir sehr, da ich ja nach dem Auslandsaufenthalt Lehramt an Gymnasien studieren will. Es macht mir Spaß, den Schülern Wissen zu vermitteln, und einfach mit ihnen zu arbeiten ist das, was mir Spaß macht - auch wenn es manchmal anstrengend ist, wenn die Schüler nicht sehr motiviert sind. Das Schuljahr ging hier zu Ende, der letzte Schultag war letzte Woche am Freitag, den 20.12. Seitdem haben hier die Sommerferien begonnen, die bis Anfang März dauern. Auf uns kam daher die Herausforderung zu, den Schülern in der Sekundaria in Lucre Noten zu geben (so wie die Lehrer es verlangten), schriftliche sowie mündliche! Dafür sind wir gar nicht ausgebildet worden, trotzdem versuchten wir das Beste daraus zu machen. Mit meinen drei Sekundariaklassen dort, der 11. Klasse sowie den zwei 9. Klassen, schrieb ich Examen über Themen wie Possessivpronomen, die Verben "to be" und "to have" und Saludos (also Begrüßungen). Die Tests sind alle insgesamt nicht sehr positiv ausgefallen. Schwierig war es jedoch, eine mündliche Note zu geben. Daher fragten wir jeden Schüler mündlich einzeln ab. Eine Punktzahl so wie hier von 0 bis 20 Punkten zu geben, fand ich überhaupt nicht einfach. Mit der Zeit lernte ich mir ein System zu machen, mit dem ich jedem Schüler eine ungefähr richtige Punktzahl zuordnen konnte.

In Huasao mussten Jenny und ich beobachten, wie einige unserer Schüler Hakenkreuze auf den Armen hatten sowie den Hitlergruß machten, was uns zunächst schockierte. So fragten wir sie, ob sie überhaupt wissen, was das bedeutet, und erklärten ihnen, dass es nichts Lustiges ist, sondern traurig ist, da viele Menschen zu der Zeit gestorben sind.

Außerdem haben wir versucht uns um die Uni zu kümmern, da unser Organisator aus Cusco es einfach nicht hinkriegt, es zu regeln. Sich mit ihm bei der Uni zu treffen, funktionierte auch nicht, weshalb wir es wie immer selbst in die Hand nehmen mussten, wodurch es nicht einfach war, da uns die Leute in der Uni nicht wirklich weiterhelfen konnten. Mal sehen, ob in den nächsten Wochen doch ein Wunder geschieht.

Außerdem haben wir Kontakt mit dem Lions-Club aufgenommen und waren schon bei zwei Aktionen von ihnen dabei, bei denen sie bestimmte Personengruppen (z.B. Bettler oder minderjährige Mütter) unterstützt haben. Sie sicherten uns schon mehrmals ihre Unterstützung bei unserer Arbeit zu.

In den Ferien haben wir vor, im Januar "cursos vacacionales" (also Ferienkurse) als eine Art Abendschule in Englisch und vielleicht Geographie in unserem Dorf Tipón und dem nahgelegenen Ort Huasao zu geben. Wir waren schon bei der Municipalidad (Rathaus) in Oropesa und warten jetzt auf eine Antwort. Und im Februar ist unsere Reise durch Peru geplant :).

Weihnachtsstimmung kam hier nicht auf, was wahrscheinlich an dem guten Wetter lag, obwohl es über die Weihnachtstage sehr regnerisch war. Philip und ich verbrachten das Fest in unserer Gastfamilie. Am 24.12 waren wir auch auf dem Weihnachtsmarkt in Cusco, von dem alle erzählten, er sei so wunderschön, jedoch war's ein ganz normaler Markt, auf dem die Leute ihre Sachen verkauften. Am Abend aßen wir mit unserer Familie Panetón, ein Kuchen mit Rosinen, der hier zur Weihnachtszeit gegessen wird, und tranken Chocolatada, ein ähnliches warmes Getränk wie Kakao. Der 25.12 ist hier jedoch ein wichtigerer Tag, weshalb es an dem Tag wieder Meerschweinchen zu Essen gab. Weihnachten war hier nicht so besonders, in Deutschland ist es meiner Meinung nach viel schöner. Geschenke bekommen hier zu Weihnachten auch nur Kinder. Deshalb hatte ich für meinen kleinen Gastbruder und seine Freunde Geschenke-Tüten gemacht.

Die Mädels sind jetzt schon seit einem Monat in ihrem neuen Haus und sind über die Weihnachtstage nach Lima in die Hauptstadt gereist.

Ja, ansonsten helfen wir manchmal unserer Mutter bei kleinen Arbeiten, wenn sie das Essen zubereitet und füttern ab und zu unsere Meerschweinchen.

Zudem habe ich mir endlich eine Matratze gekauft, da meine sehr unbequem war :).

Es regnet hier jetzt auch oft, da wir Regenzeit haben.

Aufgrund meiner Magen-Darm-Probleme, die seit ein bis zwei Wochen bestehen, ging ich dann zum Arzt. Nach dem Bluttest stellte sich heraus, dass es sich um eine Infektion mit Parasiten handelt, weshalb ich ein Antibiotikum verschrieben bekommen habe. Ich bin froh, dass ich beim Arzt gewesen bin!

Mein Spanisch wird auch immer besser, da ich jetzt in den Ferien mehr Zeit habe und mit meinem Buch lerne.

Ich wünsche zudem euch allen ein "prospero año nuevo!", also ein frohes neues Jahr!!!

Liebe Grüße aus Peru

Hakar Malka

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Mo

02

Dez

2013

Neue Schulen und Klassen!!!

Hola liebe Freunde,

nun sind schon drei Monate um, also ein Viertel unserer Zeit hier – das ging aber schnell!

Wie ich schon im letzten Blogeintrag beschrieben hatte, haben wir jetzt neue Schulen. Dazu zählen die Primaria (1. – 6. Klasse) in Saylla, die Primaria (auch 1. – 6. Klasse) und Sekundaria (7. – 11. Klasse) in Lucre sowie der Kindergarten in Huacarpay. Da wir die Arbeit im Kindergarten in Saylla nicht als sehr produktiv erachteten, haben wir die Arbeit dort beendet. Nach wie vor unterrichten wir an der Primaria sowie Sekundaria in Huasao sowie in Patabamba.

Mein neuer Stundenplan für die Woche sieht wie folgt aus: Montags habe ich jetzt die 3. Klasse der Primaria in Saylla von 11:30 – 13:00 Uhr. Die Klasse gefällt mir, ich kann mit ihnen arbeiten und sie lernen auch schnell, jedoch sind sie sehr laut, weshalb das Unterrichten manchmal sehr anstrengend ist. Dienstags unterrichte ich jetzt die 5. Klasse der Sekundaria  (= 11. Klasse) in Lucre von 8:15 – 9:45 Uhr. Danach unterrichtete ich noch von 11:45 – 13:15 Uhr mit Janine die 2. Klasse der Primaria in Lucre. Mittwochs unterrichten Janine und ich wieder zusammen die 3. Klasse (b) der Sekundaria in Lucre von 8:15 – 9:45 Uhr. Danach habe ich in der Primaria in Lucre die 1. Klasse (b) von 11:45 – 13:15 Uhr. Donnerstags unterrichten Jenny und ich weiterhin die 4. Klasse der Sekundaria (= 10. Klasse) in Huasao von 9:30 – 11:00 Uhr, was uns immer noch viel Spaß macht. Und freitags habe ich die 3. Klasse (a) der Sekundaria in Lucre von 9:45 – 11:15 Uhr.

In den Sekundariaklassen in Lucre fällt auf, dass die Englischkenntnisse der Schüler einfach miserabel sind, obwohl sie schon mehrere Jahre Englischunterricht hatten. Dadurch ist es für mich anfangs schwierig gewesen, mit ihnen zu arbeiten, da sie eigentlich vieles schon können müssten, aber ihnen rudimentäre Kenntnisse der englischen Sprache fehlen und ich daher nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Ich bzw. wir begannen in diesen Klassen mit einer Vorstellungsrunde, indem wir mehrere Sätze wie beispielsweise „My name is …“, „I’m … years old“ und „I live in …“ an die Tafel schrieben und die Schüler sich nacheinander vorstellen ließen. In den nächsten Wochen bis zu den Sommerferien will ich mit Dialogübungen und ähnlichem weitermachen sowie an ihren Defiziten arbeiten.

Mit meinen Primariaklassen ist es leichter zu arbeiten, da sie noch gar kein Englisch hatten (erst ab der Sekundaria findet Englischunterricht statt) und ich somit ganz neu beginnen kann. So beginne ich immer mit dem Good-Morning-Song, danach kommen Themen wie das erste Gespräch, Zahlen, Farben, Alphabet, Schulsachen, Tiere, mein Körper usw.. Außerdem merke ich, dass die Schüler der Primariaklassen die Aussprache des Englischen schneller lernen als die der Sekundariaklassen. Die Primaria in Lucre ist außerdem eine sehr schöne Schule, gar nicht vergleichbar mit der in Choquepata, die Schüler freuen sich, Englisch zu lernen und auch die Lehrer/innen sind sehr freundlich zu uns, sind dankbar, dass wir ihren Schülern Englisch beibringen und bleiben sogar während unseres Unterrichts mit im Klassenraum, um mit Englisch zu lernen. Dass ich dort eine 1. Klasse habe, macht mich auch irgendwie stolz und glücklich. Selbst wenn ich diese Klasse bisher nur einmal hatte, ist sie mir jetzt schon ans Herz gewachsen.

In Huasao haben Jenny und ich mit unserer 4. Klasse der Sekundaria einen Test über die Themen der letzten Wochen geschrieben, dazu zählten sich vorstellen, die Verben „to be“ und „to have“ und der Plural. Der Test ist meiner Meinung nach ok ausgefallen – einige waren schlecht, andere aber auch gut. Beispielsweise müssen wir den Schülern noch immer klar machen, dass es nicht „I have … years old“, sondern „I’m … years old“ heißt, da sie es vom spanischen „Tengo ... años“ (= Ich habe … Jahre) einfach übersetzen.

Am letzten Mittwoch fand im schönen Örtchen Lucre kein Unterricht statt, da es ein Fest zu Ehren eines Mannes gab, der für Peru gegen Chile gekämpft hat und aus Lucre stammte. Zunächst wurden wir von der Direktorin der Primaria auf eine Suppe eingeladen, danach bewunderten wir das wunderbare Fest, bei dem die Schüler vor wichtigen Leuten und dem Militär marschierten, Musik spielten sowie patriotische Gedichte mit viel Temperament vortrugen und Kunststücke von Polizeihunden vorgeführt wurden.

Die Mädels, die ja aus ihrer Gastfamilie ausziehen, haben nun nach langer Wohnungssuche ein Haus am Rande von Cusco gefunden, in das sie schon am Dienstag, den 3. Dezember, einziehen werden.

Ja, sonst helfen Philip und ich unserer Gastfamilie manchmal auf der Chakra („Feld“) – die Arbeit dort ist wirklich sehr anstrengend. Vor einigen Tagen durfte ich zudem auch dabei sein, als eine Kuh geschlachtet wurde und alle sie mit Messern auseinander nahmen – eine Erfahrung mehr :D. Des Weiteren war ich auch vor ein paar Tagen bei einer peruanischen Beerdigung dabei, da ein Mann hier im Dorf überfahren wurde – diese war wieder sehr katholisch geprägt und sehr traurig! Zudem besuchten Philip und ich Lara im Krankenhaus – diese war wieder schwer krank, sodass ein Krankenhausaufenthalt leider wieder nötig war. Mittlerweile geht es ihr aber wieder gut und sie ist wieder zurück.

@Catha: Ich wünsche dir hier noch einmal alles, alles Gute zum Geburtstag!!!

Liebe Grüße aus Peru

Hakar

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Fr

15

Nov

2013

Neuigkeiten aus Peru: Ruinen von Tipón, Familien- sowie Schulwechsel & vieles mehr ;)

Hallo liebe Freunde,

nun sind wir schon mehr als zwei Monate hier in Peru - die Zeit vergeht schnell!
Also … es gibt einiges zu erzählen, fangen wir von vorne an ;)
Wir wollten schon länger zu den Ruinen von Tipón und als vor ein paar Wochen an einem Sonntag dort ein Fest stattfand, bat es sich an, die Ruinen von unserem Dorf zu besuchen. Wir waren von dem wunderbaren ,,Fest des Wassers", das begleitet wurde von peruanischer Musik, fasziniert!

Weiterhin müssen die Mädels wahrscheinlich bald in eine neue Gastfamilie ziehen, da ihrer Familie das Verpflegungsgeld, das sie von uns erhalten, nicht ausreicht.

Zudem eine ganz neue Nachricht: Wir wurden letzte Woche in unserer Choquepata-Grundschule von der Direktorin entlassen, da die Lehrerinnen sonst nicht genug Unterricht haben, um die Schüler auf anstehende Prüfungen vorzubereiten. Naja, die Arbeit mit dieser Schule war sowieso schwierig, jedoch tut es mir wegen der Schüler leid. Nun sind wir dabei, uns neue Schulen in den umliegenden Orten zu suchen und haben auch schon tolle gefunden. Wir waren in Huacarpay, einem Dorf nahe Oropesa, wo es einen Kindergarten sowie eine Grundschule gibt. Im Kindergarten können wir sofort anfangen zu arbeiten, in der Grundschule jedoch erst ab März. Im nächsten Ort namens Lucre fanden wir zudem eine Grundschule sowie eine Sekundarschule. Dort können wir ab jetzt auch immer unterrichten. Jenny, Janine und ich haben am Mittwoch zur Probe in der Sekundarschule eine neunte Klasse unterrichtet, was echt Spaß gemacht hat. Weiterhin fanden wir in Saylla, einem Ort nahe Huasao, eine Grundschule sowie einen Kindergarten, wo wir nun auch unterrichten können. Außerdem haben wir erfahren, dass es dort eine weitere Grundschule sowie eine Sekundarschule gibt, jedoch wollen wir erst mal abwarten, um uns nicht zu viel vorzunehmen. Alle Schulen, bei denen wir waren, wollten uns am liebsten gleich dabehalten. Ich freue mich auf die neuen Schulen und die neuen Klassen! Zudem sind wir mit der Uni vorangekommen, und wenn alles klappt, können wir dort ab Dezember Deutschunterricht geben. Baumhaus Peru startet durch!

Mein Spanisch wird auch immer besser, ich kann mittlerweile schon von Dingen in der Vergangenheit erzählen. Trotzdem fällt es mir manchmal noch schwer, andere zu verstehen, was wohl an meinem noch geringen Wortschatz liegt.

Außerdem haben wir die Daten für unsere Rückreise erhalten. Bis dahin ist es noch lange hin, aber wir werden am Montag, den 1. September, um 18 Uhr in Frankfurt ankommen, sodass ich Dienstagnachts wieder zu Hause sein werde. UND: Ich erwarte eine Willkommensparty ;)

Liebe Grüße aus Peru
Hakar Malka

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Mo

28

Okt

2013

Eines der Highlights in meinem Leben: Der "Inka Jungle Trail" nach Machu Picchu

Buenos días an alle, die sich für mich und meinen Freiwilligendienst in Peru interessieren!

Wie schon in meinem letzten Blogeintrag angekündigt, war am Wochenende vom 18.10 bis zum 21.10 unser erster Trail dran – der „Inka Jungle Trail“, der nach Machu Picchu führt. Dank des Feiertags am Montag konnten wir unseren viertätigen Trail von Freitag bis Montag antreten.

Freitag (18.10) - Auftakt mit Mountainbike-Tour!

Am Freitag ging es nach der Schule los. Die Rucksäcke (ca. 7 kg) waren gepackt und die Vorfreude war groß. In Cusco wurden wir sowie der Rest unserer Gruppe von einem Bus abgeholt. Unsere Multikulti-Gruppe bestand aus uns, zwei Schweizern, einem Paar aus Frankreich, wovon die Frau ursprünglich aus Kolumbien war und vier anderen Freiwilligen, die aus Kanada, der USA, Schweiz und aus Australien waren. Den ganzen Trail erlebten wir mit unserer Gruppe, mit den vier anderen Freiwilligen jedoch nur den ersten Tag, da diese einen anderen Trail gebucht hatten. Unser Reiseführer, mit Quechua-Namen Chinchay, war super lustig und cool. Die Busfahrt ging zwei Stunden lang und führte nach Ollantaytambo. Danach fuhren wir über Serpentinen eineinhalb Stunden weiter den Berg hoch nach Abra Málaga (was auf 4350 m liegt), von wo aus wir aus dem Bus eine tolle Aussicht auf die vielen Berge und Täler hatten. Oben angekommen begannen wir mit der Fahrradtour. Wir fuhren ungefähr ganze vier Stunden lang mit den Mountainbikes die ganze Zeit nur bergab! Am Anfang der Fahrradtour war es oben noch kalt, weshalb wir noch Jacken anhatten, jedoch merkte man, wie sich die Temperaturen während der Fahrt änderten – es wurde immer wärmer und tropischer, weshalb ich unten durchgeschwitzt ankam. Die Mountainbike-Tour war echt cool und hat viel Spaß gemacht, wir fuhren fast die ganze Zeit nur nach unten ohne zu treten und die ganzen Berge und kleinen Wasserfälle, die wir sahen, waren großartig. Unten angekommen (bei 1250 m Höhe) fuhren wir mit unserem Bus weiter zu dem wunderschönen Ort Santa Maria, wo wir dann zusammen aßen und in der Nacht im Hostel schliefen. Abends entspannten wir uns noch am Fluss, was sehr schön war. Außerdem spielte ich noch mit paar anderen Leuten Fußball. Das tropische Klima in Santa Maria war supergeil. Die Nächte waren auch warm.

Samstag (19.10) - Wandern!

Am zweiten Tag unseres Trails wanderten wir ganze 19 Kilometer. Wir starteten morgens in Santa Maria und kamen nach ungefähr acht Stunden in Hot Springs an. Die Wanderung war echt anstrengend (zum Teil wegen unserer schweren Rucksäcke), trotzdem hat sie eine Menge Spaß gemacht, denn wir sahen sehr viel von Perus wunderschönen Landschaften. Wir wanderten durch Regenwälder, auf den alten Inkapfaden entlang, durch steinige Flussbetten und erklommen Berge. Wir sahen verschiedene Pflanzen wie Bananenstauden, Kokapflanzen, Mangobäume, Ananaspflanzen und viele mehr. Es gab immer wieder Zwischenstopps, um sich auszuruhen. Hier erzählte unser Reiseführer Chinchay uns immer wieder was über das Reich der Inkas. Anhand der Fotos kann man unsere Eindrücke am besten nachvollziehen. Am Ende kamen wir endlich in Hot Springs an, einem Freibad mit warmen Bädern – das hatten wir uns verdient. Es war super entspannend. Nach fast zwei Stunden fuhren wir am späten Abend mit dem Bus nach Santa Teresa – auch ein super schöner Ort.

Sonntag (20.10) - Ziplining und Wandern!

Am dritten Tag des Trails starteten wir als erstes mit „Ziplining“. Hierbei sausten wir an einem Drahtseil von Berg zu Berg über hohe Schluchten. Es waren vier Bahnen, die insgesamt drei Meilen lang und 500 m über dem Boden waren. Auf dem Video könnt ihr sehen, wo ich auf der letzten Bahn mit dem Guide gleite und auf der zweiten mit Philip zusammen. Das Ziplining war eine tolle Erfahrung und hat viel Spaß gemacht – ich fühlte mich frei! Nach dem Mittagessen wanderten wir ungefähr neun Kilometer bis zu dem Ort „Aguas calientes“. Auf dem Weg konnten wir wieder die wunderbare Natur Perus entdecken. Das „Machu Picchu Pueblo“ (Machu Picchu Dorf), also „Aguas calientes“, wo wir am Ende ankamen, war auch wieder fantastisch sowie sehr touristisch.

Montag (21.10) - Angekommen in Machu Picchu!

Am letzten Tag unseres Trails mussten wir früh aufstehen. Um fünf Uhr morgens ging es los. Eine Stunde lang liefen wir den anstrengenden Weg hoch zu den Ruinen von Machu Picchu – 2051 Stufen. Nachdem wir oben endlich ankamen, konnten wir die Ruinen aufgrund des Nebels noch nicht gut erkennen. Doch durch den anfänglichen Nebel war es viel besser, denn dadurch konnte man die Ruinen langsam auftauchen sehen. Unser Guide erzählte uns wieder ein bisschen über die Inkas und die Geschichte von Machu Picchu, was sehr interessant war. Wir merkten, wie schlau die Inkas schon zu der Zeit waren (z.B. Bewässerungsanlagen, …). Nach der Führung mit unserem Guide konnten wir die Ruinen selbst noch besichtigen. Wir erklommen noch den Berg „Machupicchu“, von dem aus man eine bessere Sicht auf die Ruinen sowie den Berg „Waynapicchu“ hatte. Ab zwölf Uhr begann es zu regnen sowie zu gewittern, sodass wir danach irgendwann klitschnass rausgingen. Den berühmten Machu Picchu-Stempel für den Reisepass holten wir uns selbstverständlich noch. Am Nachmittag gingen Jenny, Lara, Janine und ich noch zu dem warmen Freibad in „Aguas calientes“, was nicht so geil war wie Hot Springs bei Santa Teresa. Am Abend aßen wir wieder Pollo zusammen und fuhren danach mit unserem Zug nach Hause. Der Zug nach Ollantaytambo, der eigentlich zwei Stunden brauchen sollte, dauerte dann aufgrund einer Panne fünf Stunden. Danach fuhren wir mit dem Bus nach Cusco weiter.

Der „Inka Jungle Trail“ war beendet und hinter uns lagen vier wunderbare, anstrengende, aber auch sehr schöne Tage. Die drei Orte, an denen wir waren, waren zudem auch klasse. Wir sind uns einig, dass der Trail insgesamt echt geil war. Ich würde ihn zu den Highlights meines Lebens zählen und empfehle ihn jedem weiter, der auf Abenteuersuche ist ;).

PS: Nach dem Schreiben dieses Textes fiel mir auf, wie mega positiv ich alles beschrieben habe. Doch genauso war es auch!

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Do

17

Okt

2013

Einiges Neues aus dem wunderbaren Peru :) Kommentieren ist gewünscht ;)

Hallo liebe Freunde :)
Lange habe ich nichts mehr geschrieben, es gab aber auch nicht so viel zu erzählen, doch jetzt ist es soweit.
Also … Inzwischen wurde unser Visum verlängert – Jetzt haben wir ein Visum für ein Jahr sowie einen peruanischen Personalausweis.
In unserer Choquepata Grundschule unterrichten wir weiterhin Englisch von montags bis freitags außer donnerstags, da wir an diesem Tag in Huasao unterrichten. Mein Unterricht mit meiner 3. + 4. Klasse funktioniert meistens nur, wenn die Klassenlehrerin dabei ist, da die Schüler sonst durchdrehen. Jedoch bin ich mit meiner Klasse zufrieden, da beispielsweise mit Jennys Klasse eigentlich gar kein Unterricht möglich ist – sie hat die 1. Klasse und diese sind echt die schlimmsten! An einem Tag spielte ich in der Pause mit meinen Schülern Fußball und war so überrascht, wie gut sie waren. Weiterhin habe ich mit ihnen den ersten Test in Englisch geschrieben – dieser ist aber leider sehr  schlecht ausgefallen, was auch darin liegt, das den Schülern die Schreibweise schwerfällt. Auf dem einen Foto könnt ihr einen Test sehen (das ist der, der am besten ausgefallen ist :D). Außerdem haben wir an unserer Grundschule ein Problem mit den Materialien, denn die Schule kann uns Material, das wir brauchen um den Unterricht sinnvoll zu gestalten, nicht stellen. Daher haben wir eine PowerPoint-Präsentation erstellt, in der wir um Sachspenden bitten (wie Hefte, Kopierpapier, ...) und diese Präsentation wollen wir an Firmen in Deutschland schicken. Mal sehen …

In Huasao (da unterrichten Jenny und ich die 10. Klasse – diese pubertierenden Schüler, mit denen es echt lustig ist, sind 15 bis 17 Jahre alt – dort macht uns das Unterrichten viel Spaß) hatte ich Schwierigkeiten mit den Schülern zu arbeiten, da sie, obwohl sie schon vier Jahre Englisch hatten, so wenig Englisch können. Sie konnten uns z.B. nicht auf die Frage „How are you?“ antworten. So beschlossen wir, sie einen Text über sich selbst schreiben zu lassen. Durch diese Texte mit Haufen von Fehlern konnten wir sehen, wo ihre Defizite liegen. Die Schüler, so merkten wir, brauchen ein bisschen mehr Grammatik.

Weiterhin merkt man, dass das Wetter hier immer schlechter wird, es regnet und hagelt hier manchmal, wir gehen auf die Regenzeit zu, die zwischen Dezember und März ist.

Wir hatten an einem Tag auch unseren Familien mitgeholfen ein Haus zu bauen, indem wir z.B. den Schlamm, der aus Erde und Kuhscheiße besteht, zwischen die Blöcke geschmiert haben. Das Haus ist nun schon nach paar Wochen fast fertig und dann gibt’s eine Feier.

So wie unsere Gastmutter uns erzählt hatte, sollte unser Gastvater aufgrund einer Arbeit für ein halbes Jahr in Lima sein, weshalb es für uns alle echt doof war. Jedoch konnte er nun früher zurückkommen und ist inzwischen wieder da.

Mit meinem kleinen Gastbruder (11) verstehe ich mich gut, was auch auf unsere gemeinsame Lieblingsserie „Dragonball Z“ zurückzuführen ist, über deren Charaktere wie Son Goku oder Vegeta wir uns immer unterhalten :D.

Ja, sonst sind wir manchmal in Cusco unterwegs und essen dort „Pollo“ (also Hähnchen) mit Chicha Morado (ein sehr leckeres Getränk aus dem dunklen Mais).

Zudem habe ich mir schwarzen Tee gekauft, ohne den ich bisher vielleicht nicht überlebt hätte :D.

Außerdem gucken Philip und ich abends manchmal Filme, die wir von Andreas bekommen haben. Endlich kann ich Filme zu schauen nachholen, was ich sonst leider sehr selten getan habe. Bisher hatten wir Avatar (auf Englisch), Matrix, Chuck und Larry und Iluminati durchgeguckt.

Das Essen hier schmeckt mir auch weiterhin, jedoch finde ich, dass wir sehr oft (eigentlich fast jeden Tag) sehr fleischreich essen. Alle, die mich kennen, wissen wie gern ich Fleisch esse, jedoch ist sogar mir das hier zu viel :D.

Zudem war Lara bisher einmal so stark krank, dass ein Krankenhausbesuch nötig war. Jenny und sie übernachteten zwei Nächte im San José Krankenhaus in Cusco (für mehr Infos dazu -> siehe Jennys Blog). Mir geht’s gesundheitlich gut, hatte bisher jedoch einen üblen Sonnenstich, da ich zu lange in der starken Sonne hier lag.

Am Wochenende steht unsere erste Tour auf dem Plan – der „Inka Jungle Trail“, der nach Machu Pichu führt. Darauf freuen wir uns alle schon.

Zudem haben Janine und ich vor nächstes Jahr zur WM in Brasilien zu fahren, wenn’s klappt. Darauf freue ich mich vor allem!

Übrigens könnt ihr gerne meine Blogeinträge kommentieren!!!

Viele Liebe Grüße aus Peru und bis bald!
Euer Hakar

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So

29

Sep

2013

Endlich Fotos zu den letzten zwei Blogeinträgen!!!

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Mo

23

Sep

2013

Wir tauchen in die peruanische Kultur ein!

Hallo Freunde!

Ich bin nun schon fast 3 Wochen hier in Peru und fühle mich langsam wohl hier. Die zwei Wochen Eingewöhnungszeit brauchte ich.

Was gibt es zu erzählen? - also...

Am Samstag, den 14.09.13 besuchten wir nachdem wir in Cusco einen Bekannten von einer ehemaligen Arbeitskollegen von Jenny - dieser wohnt hier schon seit 4 Jahren. Von da stammen auch die super Fotos, bei denen man eine klasse Sicht auf Cusco hat. Am Sonntag hatte der Gastvater der Mädels Geburtstag, weshalb wir dort essen waren - es wurd wie bei jeder anderen peruanischen Feier ordentlich gesoffen und es gab „Chiriuchu“- ein Gericht bestehend aus Cuy (Meerschweinchen), Hähnchenfleisch, sehr scharfen Paprikaschoten, Algen, Fischeiern, Käse, leckerem Brot und Mais. Über die Verwandschaftsverhältnisse haben wir erfahren, dass die Gastmutti der Mädels die Schwester unserer Gastmutti ist - die Mädels sind also unsere Cousinen. Am Mittwoch sind wir alle den Weg zur Schule in Patabamba mitgegangen, den Philip und Sarah jeden Montag, Mittwoch und Freitag gehen - also den Berg zwei Stunden hoch - was sehr anstrengend war. Der Unterricht in Choquepata mit den Schülern ist besser geworden, da die Lehrerin mit drin geblieben ist.

Am Donnerstag unterrichteten wir zu zweit in dem nahegelegenen Ort Wasao. Jenny und ich hatten dir 4. Sekundaria, also sozusagen die 10. Klasse, da die Grundschule (Primaria) hier bis zur 6. Klasse geht. Als wir in den Klassenraum rein gingen und die Lehrerin erzählte, dass wir Englischunterricht geben werden, applaudierten die Schüler und freuten sich. Der Unterricht lief gut, jedoch konnten die Schüler, obwohl sie schon vier Jahre Englisch haben, nicht so viel Englisch - ihnen fiel ein Dialog mit "How are you, What's your name ..." sehr schwierig, teilweise wegen der Aussprache - wir hatten das Gefühl, dass die Schüler vieles lernen, wie wir in ihren Heften sahen (z.B. die Zahlen oder Grammatik), sie das Gelernte jedoch in der Praxis nicht anwenden und üben. An der Uni in Cusco können wir vielleicht auch Deutsch unterrichten, diese brauchen jetzt aber erst mal Arbeitsverträge für uns. Am Samstag waren wir auf einer peruanischen Hochzeit (die Schwester unseres Gastvaters heiratete). Um 14 Uhr begann in der Kirche in Oropesa die Zeremonie,  anschließend ging es mit einer Art "Standesamt" weiter. In Tipon (also in unserem Ort) ging danach die große Feier los - es wurde sehr viel getrunken, getanzt und gefeiert. Das Brautpaar hatte mega viele Bierkästen als Geschenk bekommen, fast jeder schenkte mindestens zwei Bierkästen. Unsere Gastmutter erzählte, dass das wenig gewesen war, da beispielsweise bei ihrer Hochzeit 400 Bierkästen übrig blieben. Zu essen gab es nach einer Suppe für jeden wieder Chiriuchu (also das was es beim Geburtstag des Gastvaters der Mädels gab). Am Sonntag besuchten wir den kleinen Zoo in unserem Ort.

Ja, sonst helfen Philip und ich unserer Gastfamilie manchmal auf der "Chakra" (Feld). Und sonst geht es uns gut hier.

Liebe Grüße aus Peru

Euer Hakar

 

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Mo

09

Sep

2013

Neues aus Peru!!!

¡Hola amigos! Lange habt ihr gewartet bis ihr etwas Neues über mich erfahrt, doch jetzt ist es endlich soweit. Ich komme endlich dazu, euch zu erzählen, was bisher geschah.
Es ist nun mehr als eine Woche vorüber, die ich mit den fünf anderen Freiwilligen hier in Peru verbringe. Nachdem am letzten Freitag unsere Koffer in unser Dorf gebracht wurden, konnten wir uns in unseren neuen Zimmern einrichten. Am Freitag erkundeten wir außerdem eine bisschen die Gegend in Choquepata. Nachdem wir in Cusco Passfotos aufnahmen und unseren Lebenslauf auf Spanisch ausdruckten, die wir brauchten um unser Visum zu verlängern, stellten wir bei dem deutschen Konsulat fest, dass sie schon geschlossen hatten. Also beschlossen wir am Montag wieder zu kommen, sodass wir erst am Dienstag in die Schulen gehen sollten. Am Freitag war auch das Qualifikationsspiel für die WM zwischen Peru und Uruguay, welches Peru aber leider verlor :( .
Am Samstag waren wir bei Agripino in Cusco zum Essen eingeladen, da seine Schwiegermutter Geburtstag hatte (sie schätzen, dass sie 98 Jahre alt wurde :D). Dazu kauften wir zwei Torten (siehe Fotos). Die Busfahrt von Cusco nach Hause finde ich sehr schön, auch wegen der lateinamerikanischen Musik im Bus, jedoch ist sie sehr anstrengend, wenn man keinen der heiß begehrten Sitzplätze in den überfüllten Bussen hat.
Am Sonntag halfen Philip und ich mit auf der Chakra – also dem „Feld“. Zudem spielten wir Fußball mit den Mädels gegen andere Peruaner, was wir leider verloren. Da unsere Gegner mit uns vorher abgemacht hatten gegen Geld zu spielen, mussten wir ihnen 4 Soles zahlen :D. Nächsten Sonntag wollen wir wieder Fußball spielen. Am Abend wurde eine Videokassette von der Silberhochzeit der Eltern unseres Gastvaters eingelegt. Diese Feier, bei der man von 15 Uhr nachmittags bis 3 Uhr morgens die ganze Zeit zur gleichen Musik die gleiche Tanzbewegung macht, war erst vor zwei Monaten. Während wir das Video schauten, wurde Bier getrunken, aber bevor man es trank, musste man ein bisschen auf den Boden tröpfeln – wieder für die Pachamama!
Am Montag erledigten wir in Cusco die Visumsgeschichte im deutschen Konsulat. Während die Gruppenleiter, Philip und Janine, mit Yizhu skypten, kauften wir anderen ein bisschen Obst und Früchte ein und ich ging zum Friseur – für 4 Soles, was ungefähr 1 Euro sind. 1 Euro entsprechen hier genau genommen 3,69 Soles (und 1 Sole = 0,27 ct) und für unsere Verhältnisse ist hier vieles sehr billig, beispielsweise kostet einmal Bus fahren von unserem Dorf nach Cusco, was eine Stunde dauert, 1,20 Soles oder eine Stunde im Internetcafé kostet 1 Sole. Nach dem Mittagessen bei Agripino und dem Skypen mit der Familie machten wir uns auf den Weg nach Hause. Auf dem Weg zum Bus entdeckten wir ein Festival in Cusco, bei dem viele Leute mit bunten Kleidern durch die Stadt tanzten – sehr bunt!
Als es am Dienstag in die Schulen gehen sollte, gab es jedoch Schwierigkeiten mit unserem Ansprechpartner in unserem Dorf, der meinte, es sei erst in den nächsten Tagen möglich in die Schulen zu gehen. Also nahmen wir es selbst in die Hand und wollten die Schulen besuchen. Als erstes fuhren wir zur Schule in Oropesa, die – so wie wir feststellten – sehr gut ausgestattet ist, wodurch bei uns der Eindruck entstand, dass diese Schule keine Hilfe nötig hat. Wir fuhren zu unserem Dorf zurück und dann machten wir uns auf den Weg zur Grundschule in Choquepata. Hier hatten wir ein Gespräch mit der Schulleiterin (von der ich nichts verstehe, wenn sie redet, weil sie so schnell spricht). Nachdem Agripino und unser Ansprechpartner aus unserem Dorf dazu kamen, wurde besprochen, dass 4 von uns hier zur Grundschule gehen und 2 nach Patabamba (also den Berg hoch). Erst nach ein paar Monaten können wir zur Sekundarschule in Wasao. Nun sind Janine, Lara, Jenny und ich hier in Choquepata und Sarah und Philip in Patabamba. Nach der Arbeit auf Chakra, bei der wir beide wieder bisschen halfen, kamen wir endlich dazu, die Gastgeschenke unserer Gastfamilie zu geben. Unsere Gastfamilie besteht übrigens aus unseren Gasteltern Wilber und Balvina und unseren Gastbrüdern Marco (ein bisschen jünger als wir) und Brando (9).
Am Mittwoch unterrichteten wir vier in Choquepata erstmals Englisch – ein bis zwei Stunden. Bei mir war es schrecklich – es ähnelte der Probeunterrichtsstunde auf dem Vorbereitungsseminar :D. Ich hatte zwei zusammengelegte Klassen (ich meine die vierte und sechste), die sehr wild waren, einige Kinder schlugen sich, die Klasse war extrem laut, weshalb ich die ganze Zeit schreien musste, die Kinder liefen hin und her, außerdem würden einige Kinder in Deutschland als Integrationskinder gelten, da sie eine spezielle Förderung benötigen. Ich versuchte den Kindern „My name is …“ , „What’s your name?“ beizubringen, jedoch kam fast kein Unterricht zu stande – als ich im Nebenzimmer bei Lara vorbeischaute, bei der es gut lief, sah ich, dass sie die Zahlen als Thema hatte. So änderte ich das Thema, da ich glaubte, dass den Kindern dies leichter fallen würde, vor allem hatte ich ja schon nach dem Vorbereitungsseminar in Deutschland ein einer Grundschule eine Englischstunde zu den Zahlen im Rahmen meines Schulpraktikums gegeben. Jedoch wurde die Stunde dadurch nicht viel besser. Vor allem war es sehr schwierig den Kindern die richtige Aussprache beizubringen (z.B. three oder twolve). Nach dem Unterricht erfuhr ich, dass es bei Janine und Jenny ähnlich wie bei mir lief. Lara hatte eine gute Klasse erwischt. Die ein bis zwei Stunden Unterrichten, die ich zunächst als zu wenig empfand, reichen mir erst mal :D.
Am Donnerstag unterrichtete ich nur eine Klasse, da ich der Lehrerin erklärte, dass beide Klassen zusammen zu unterrichten zu schwierig ist. Am Anfang lief das Unterrichten gut, jedoch war es sonst genauso wie am Tag davor. Dass die Kinder nicht so gut mitmachen, könnte daran liegen, dass wir sie um 11/12 Uhr bis 13 Uhr unterrichten. Mal sehen wir es in den nächsten Tagen wird.
Am Freitag gab’s keinen Englisch-Unterricht, da wir mit allen Schülern zu Michael Jacksons Song „We are the world“ tanzten. Dies gefiel den Schülern. Vor dem Unterrichten bemalen wir die Wände der Schule für irgendein anstehendes wichtiges Treffen von einigen Lehrern.
Ja, sonst geht es uns gut. Uns wurde bisher auch noch nichts geklaut. Langsam realisiere ich, dass ich hier ein Jahr bleiben werde. Davor habe ich es nicht für möglich gehalten, ein Jahr auf einem anderen Kontinent ohne Familie und Freunde zu verbringen. Doch nun ist es wahr geworden.
Weiterhin kommt es mir so vor als würde die Zeit hier langsamer vergehen als in Deutschland – wahrscheinlich auch dadurch bedingt, dass ich hier nicht so viel zu tun wie in Deutschland (Abi, Termine, …).
Hier wird es auch früh dunkel, ab ungefähr 17 Uhr fängt es an dunkel zu werden und kalt, weshalb wir auch schon fast immer um 19 Uhr in unseren Häusern sind. Dafür wird es morgens früher hell. Nachts hört man die bellenden Hunde draußen.
Unsere Gastfamilien und sonst alle Peruaner sind sehr herzlich zu uns – außerdem auch sehr höflich, was man auch daran sehen kann, dass man hier immer mit „usted“ angesprochen wird, also „Sie“. Die Kinder freuen sich, wenn man sie begrüßt „Hola, qué tal?“ (=Hallo, wie geht’s?). Immer bekommt man ein „Buenos días“ zu hören mit einem Händedruck.
Das Essen hier ist auch sehr lecker und gesund. Zum Frühstück gibt es immer herzhaftes Brot, das ein bisschen süß schmeckt – für ihr leckeres Brot ist der Ort hier „Oropesa“ sehr bekannt. Zudem trinkt man hier oft Tee, z.B. Coca Tee oder viele andere leckere Sorten. Das peruanische Essen besteht meistens aus Kartoffeln, Reis, Mais, Fisch, als Fleisch fast immer Hähnchen und Suppen. Bei einigen Süppchen ist die Konsistenz manchmal gewöhnungsbedürftig. Und zu besonderen Anlässen natürlich „Cuy“ – also Meerschweinchen.
Mein Spanisch macht auch Fortschritte, ich verstehe schon oft einiges, wenn sich die Leute unterhalten. Vor allem merke ich, dass solche Wörter wie peru (aber), aquí (hier), acá (da), ahora (jetzt), con (mit) und sin (ohne) sehr wichtig für das Verständnis sind. Ich würde sagen, dass ich noch nicht sehr viel Spanisch kann, aber für die Zeit, in der ich bisher hier bin es schon gut ist. Zudem sind wir dabei ein bisschen Quechua zu lernen – also die Sprache der Inkas, die man hier auch spricht. Jedoch beschränken sich unsere Kenntnisse hierbei bisher nur auf paqarinkama (= bis morgen).
¡Hasta pronto!
Euer Hakar

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Do

05

Sep

2013

Der erste Tag in Peru (04.09.13)

Am Dienstag, den 3. September starteten wir sechs Peruaner um 19:30 Uhr gemeinsam von Frankfurt aus los. Der erste Flug begann. Wir flogen nach Madrid, wo wir umsteigen mussten. Der nächste zwölfstündige Flug führte über den Atlantischen Ozean nach Lima - der Hauptstadt Perus. Dort trank ich meine erste Inka Cola, die nach einer Mischung aus Sprite und Kaugummi schmeckte. Schließlich kamen wir am Mittwochmorgen ungefähr um neun Uhr mit dem letzten Flugzeug (nur ein bis zwei Stunden) in Cusco an. Die Sonne schien und draußen wartete Agripino, einer unserer Ansprechpartner, schon auf uns. Unser Gepäck wurde in zwei Autos verstaut und wir fuhren gemeimsam zu Agripinos Zuhause in Cusco. Die Stadt Cusco ist echt schön, umgeben von Bergen, was mich gleich sehr stark an meine Heimat in Zaxo (im kurdischen Nordirak) erinnerte. Nein, nicht nur die Berge, einfach alles erinnert mich an meine Heimat, die streuenden Hunde auf den Straßen, die ganzen Märkte und kleinen Läden, der Straßenverkehr, bei dem jede halbe Minute gehuppt wird :D oder auch die freundlichen herzlichen Menschen, die einfach gastfreundlich einen aufnehmen. Wir merkten schnell, dass die Luft hier auf 3500 m Höhe viel dünner ist, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt, sodass ich keine Probleme damit hatte, naja vielleicht kommt das noch ;). Bei Agripino zu Hause haben wir Internet gehabt, sodass wir zu Hause in Deutschland antworten konnten. Wir tranken unseren ersten Coca-Tee, der gut sein sollte wegen der Höhe. Mir jedenfalls ging der Tee irgendwie auf den Kopf. Bei ihm zu Hause befand sich seine Frau, die Oma und seine neunjährige Tochter (Kamila). Wir fuhren dann mit dem Coloctivo, einem Stadtbus, zum Zentrum und machten einen kleinen Rundgang durch die Stadt, bei dem wir den Plaza de Armas sahen, unser Geld in Nuevo Sol tauschen konnten und Cusco auf uns einwirken ließen ;). Auch die Coloctivos erinnerten mich stark an meine Heimat, da sie überfüllt sind und eine Frau an der Tür steht und rumschreit, wer an der Haltestelle aussteigen will. Auf jeden Fall viel spannender und temperamentvoller als in Deutschland Bus zu fahren :D. Weiterhin liefen Menschen rum, die Schuhe von einem putzen wollten, um sich was zu verdienen. Das kannte ich auch aus meiner Heimat. 

Wir fuhren zu Agripino nach Hause zurück wieder mit einem Coloctivo und aßen bei ihm, das was seine Frau gemacht hatte. Ganz viel Gemüse, Reis, Kartoffeln und Hähnchenfleisch, echt lecker! Wir tranken einen Saft aus schwarzem Mais, Ananas und Zitrone. Anschließend gab's eine Suppe und Wassermelone. Die zwei anderen Töchter von Agripino, die ungefähr im Alter von 25 Jahren sind, kamen aus der Stadt und aßen mit uns und erzählten uns bisschen über die peruanische Kultur. Eine von ihnen konnten neben englisch auch deutsch mit uns reden, da sie für ein Jahr als Stipendiatin in Deutschland war. Sie erzählten uns beispielsweise von einem alljährlichen peruanischen Brauch am 1. August, bei dem man Kokablätter sowie andere Dinge, die die Erde uns gibt, in ein Tuch wickelt und dieses verbrennt oder unter die Erde vergräbt, um der "Pachamama", also der Mutter Erde, zu danken. Weiterhin konnten wir Fotos sehen, die vor zwei Wochen Schnee in der Umgebung von Cusco zeigten. Zudem erzählten sie, dass bald, ungefähr ab November die Regenzeit beginnt. Am Abend wollten wir zu unserem Dorf fahren, jedoch ging es einer unserer Mitfreiwilligen, Lara, aufgrund von Kopfschmerzen nicht so gut, sodass sie mit Janine in Cusco blieb. Wir anderen vier fuhren mit Agripino und seiner Frau mit dem Bus zu unserem Einsatzort. Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde und schließlich kamen wir an. Es stellte sich heraus, dass unser Dorf "Tipon" heißt (also nicht Choquepata) und sehr viel größer ist als erwartet. Uns wurde das Zimmer für Philip und mir sowie das vierer Zimmer für die anderen gezeigt. In unserem Zimmer ist neben unseren zwei Betten sogar ein Schrank, der z.B. bei den anderen vier nicht vorhanden ist. Wir hatten ein Gespräch mit Agripino und Ronald, jemand der wichtig ist im Dorf. Hierbei erklärten sie uns beispielsweise, dass wir uns so gut wie möglich anpassen sollten, jedoch auch wenn es z.B. gar nicht geht etwas nicht essen müssen. Das alles übersetzte Philip uns. Wir gingen zu unserem Zimmer zurück und seit dem späten Nachmittag hatte man schon gemerkt, dass es kälter wurde. Die Nächte sind hier kalt und Heizungen gibt es klar nicht. Die erste Nacht ist nun vorüber und kalt war mir nicht, da ich drei dicke Decken auf mir hatte :D. Uns wurd empfohlen mittags zu duschen, da um diese Zeit das Wasser wärmer ist. Weiterhin erfuhren wir, dass wir zum Glück mit dem Unterrichten an den Schulen erst am Montag beginnen werden, sodass wir uns erstmal bisschen einleben können. Übrigens sind die Kinder hier total süß.

Zur Sprache kann ich sagen, dass es für mich ganz klar nicht leicht ist, da ich im Gegensatz zu den anderen nur "un poco", also ein wenig spanisch kann, wobei es als ein wenig zu bezeichnen schon übertrieben ist :D. Jedoch versuche ich irgendwie, das was ich sagen will, auszudrücken, vorallem durch Körpersprache, da ich ja im Deutschunterricht gelernt habe, dass nonverbale Kommunikation eigentlich viel wichtiger ist. Jedoch lernt man klar Tag für Tag mehr, dadurch dass man zuhört, wenn die Peruaner uns etwas erzählen und Philip uns es anschließend übersetzt. Ich versuche Wörter aus dem Gesagten zu entschlüsseln, dadurch dass ich einige Wörter schon kann und einige andere Unbekannte mir aus dem Kontext erschließe. Jedoch wird mir klar, wie wichtig Sprache für die zwischenmenschliche Kommunikation ist.
Übrigens haben wir von hier nach Deutschland einen Zeitunterschied von sieben Stunden, heißt also wenn wir hier 8 Uhr morgens haben, ist es in Deutschland 15 Uhr nachmittags.

¡Hasta pronto!

Euer Hakar ;)

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So

25

Aug

2013

Nur noch 9 Tage!

Am 3. September geht es los! Und bis dahin sind es nur noch 9 Tage!!! Ich kann’s gar nicht glauben. Denn dann beginnt eine großartige Reise – mein lang ersehntes Auslandsjahr wird Realität! Die Reise geht nach Südamerika, die Region, die mich so sehr reizt, da sie so weit entfernt ist und deshalb auch für mich so etwas Verborgenes an sich hat. Genau genommen geht’s nach Peru, wovon ich Genaueres auf dem Vorbereitungsseminar erfuhr:

Dieses fand vom 21. Juli bis zum 3. August 2013 im Baltic Sea International Campus in Eckernförde statt. Wir waren 39 Freiwillige, wovon 33 für China und 6 für Peru waren. In den zwei Wochen hatten wir einige Workshops, hörten zudem auch wichtige Vorträge und bereiteten selbst welche vor (beispielsweise zu den Projekten) und absolvierten einen zweitägigen Erste-Hilfe-Kurs. Außerdem hatten wir Sprachen-Unterricht in Chinesisch bzw. Spanisch. Da jedoch das Spanisch-Niveau von uns 6 Peruanern sehr unterschiedlich war, lernten wir Quechua, die Sprache der Inkas, welche heute noch von einigen in Peru gesprochen wird. Weiterhin hatten wir eine Probe-Unterrichts-Stunde, in der wir zu zweit versuchen! sollten, Englisch zu unterrichten. Das Problem war nur, dass mehr als 90 % der Klasse aus Problem-Schülern bestand, die von den anderen Freiwilligen simuliert wurden. In der Freizeit waren wir meistens am Strand schwimmen, Fußball spielen oder auch Karten spielen :D. Nebenbei organisierten wir unser chinesisch-peruanisches Sommerfest, das am vorletzten Tag stattfand, und dazu diente, Spenden für die Projekte in den Einsatzländern zu sammeln. Dies wurde mit Drachentanz, Tombola, Kinderspielen, Theater, Musik, Infoständen sowie Verkauf von original chinesischen und peruanischen Speisen realisiert. Das Vorbereitungsseminar hat viel Spaß gemacht, jedoch ist es schade die China-Leute jetzt nicht mehr zu sehen, da die Zeit mit einigen von ihnen sehr schön war.  

Zu Peru erhielten wir folgende Infos: Das Dorf, in dem wir zu zweit in Gastfamilien leben werden, heißt Choquepata und besteht aus 10 Häusern, wo alle so gut wie miteinander verwandt sind :D. In unserem Ort sowie einem weiteren in der Nähe (Patabamba) werden wir an den Grundschulen Englisch unterrichten. Vor Ort müssen wir dann noch versuchen, an die ebenfalls naheliegende Sekundarschule „Saylla Wasao“ zu gelangen, da diese noch nicht sicher scheint. Neben dem Unterrichten werden wir zudem versuchen soziale Projekte aufzubauen, um die Situation der Menschen vor Ort zu verbessern.
Abflug ist am Dienstag, den 3.9.2013 um 19.00 Uhr und bis dahin ist noch viel zu erledigen!

¡Hasta pronto!
Euer Hakar

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